Amiga Plus EXTRA CD

Eine CD für Freunde brennen, auf der man ein buntes Potpourri aus Software, Bildern, Texten, Musik, etc. packt. Quasi ein Nerd-Mixtape. Viele von Euch werden das selber schon gemacht haben, nehme ich an. 1998 waren Brenner noch eher selten, daher gab es für dieses Bedürfnis Amiga Plus Extra

Die CD

Amiga Plus Extra war nicht mehr als eine CD in einer Papphülle. Das Ding hat 19,99 DM gekostet und war vollgestopft (618 MB) mit Kram. Die Einleitung der CD erklärt: 

Sehr geehrter User, auf dieser Extra-CD-ROM finden Sie eine Menge interessanter Daten zu dem Thema Science Fiction. Neben vielen sehenswerten Bildern von bekannten SF-Serien, Filmen und Geschichten finden Sie zusätzlich eine Menge Informationen im Text- oder HTML-Format. Dazu gehören beispielsweise Original-Drehbücher, FAQs (Frequently Askes Questions = Antworten auf häufig gestellte Fragen zu einem Thema) und allgemeine Informationen zu diversen SF-Publikationen.

Zusätzlich befindet sich exklusiv auf dieser CD-ROM ein Auszug aus der

Reflector-CD Nr.2. Das Reflector-Magazin ist die digitale Clubzeitschrift

des Reflections User Clubs und liegt im HTML-Format vor. Prall gefüllt mit

hilfreichen Tips und Tricks und unzähligen tollen Raytracing-Bildern.

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Außerdem finden Sie im Verzeichnis Bildergalerie die tollen Gewinner-Bilder

der Amiga-Plus-Leser aus den Monaten Oktober, November und Dezember.

Die enthaltenen Drehbücher

Wichtigster Bestandteil der CD waren für mich damals die Bilder. Diese waren 1998 sehr beeindruckende Rechnerleistungen. Derarte Bilder waren für mich definitiv ein Auslöser mich selber, kreativ mit dem PC auseinanderzusetzen.

1998 war aber auch der Untergang von Amiga schon laufender Prozess und so fand man auf der CD sehr viel Anti-PC-Propaganda in Form von Renderings und Comic-Strips (zum Vergrößern anklicken)

Ebenfalls verarbeitet wurden aktuelle Themen wie der Komet Hale Bopp (1997) oder die Mars Pathfinder-Mission

Dazu kam allerhand, zum Teil sehr merkwürdiger, pro Amiga Propaganda.

Ebenfalls zu finden: Die Urgroßeltern von Text-Kitsch-Bildern.

Und Dinge für die ich keine Erklärung habe:

Bei den zahlreichen Animationen habe ich es zum großen Teil noch nicht geschafft das Format zu öffnen. Ein Beispiel kann ich aber liefern:

Quelle: Amiga Plus Extra No. 1/1998

Mehr zu Amiga Plus.

Dem jungen Hausstande

Ein weiteres Fundstück aus der grauen Vorzeit ist das Buch: "Dem jungen Hausstande". Die Idee hinter dieser Publikation war es, einem jungen Brautpaar einen kurzen Ratgeber mit den wichtigsten Haushaltsregeln an die Hand zu geben. Gleichzeitig wurden zum Geldverdienen die passenden Werbeanzeigen neben gestellt. Das mir vorliegende Buch ist vermutlich 1928 für Bonn im Agens Verlag erschienen. Der Inhalt ist unpolitisch (zum Vergrößern anklicken).

Titel

Das Buch ist heute natürlich unfreiwillig komisch. Gleichzeitig ermöglicht es einen interessanten Einblick in das Leben unserer Groß- oder Urgroßeltern.

Beginnen wir mit dem Vorwort, das uns erklärt was es bedeutet eine moderne Frau zu sein.

... am Besten auch sofort beim Hausfrauenbund anmelden.

Im Buch findet die moderne Frau wichtige Tipps, Vorgaben und Anregungen

...aber auch Rezepte

Die Werbung kam, wie bereits gesagt, nicht zu kurz:

Im hinteren Teil gab es dann noch einige nützliche Seiten für den Haushalt:

 Besonders interessant: Diese Tabelle über die Kosten der Stromnutzung:

Quelle: Dem jungen Hausstande (Agens Verlag 1928)

Wahrsager Chris

Begonnen 1999 erhielt mein Vater (Heinrich) eine lange Zeit im Monatstakt Werbung dubioser Hellseher. Als Fan von Skurrilem habe ich diese Briefe bis heute aufgehoben und möchte sie nun teilen:

Den Anfang machte damals, wie auch hier auf SuZuFA, Chris, der selbsternannte Hellseher, Medium, Parapsychologe, Hypno-Telepath und Fernsehstar.

Chris Brief stellte eine Art Grundstein für die Briefe seiner Nachfolger dar, die allesamt einen ähnlichen Aufbau haben. Das Reden über Glück und Liebe, das Versprechen, dass eine gute Nachricht bereitliegt und die Betonung des KOSTENLOSEN! Ebenfalls wichtig ist es, mindestens 5 Seiten vollzuschwafeln, ohne einen wirklichen Punkt zu machen.

In den folgenden Bildern könnt Ihr Euch den gesamten Brief reingnatzen (zum Vergrößern anklicken).

Dass das mit dem Umsonst nicht ganz der Wahrheit entsprach, erfährt der Leser dann im Bestellformular. Die Wahrsagung hatte einen Nominalwert von 150 DM (1050 ÖS) und die Umsonstwahrsagung kostet, dank Bearbeitungsgebühr immer noch 19 DM (160 ÖS). Chris scheint der Großvater von VistaPrint zu sein. 
Snobs, die sich auch noch die Erfolgsspirale leisteten, berappten satte 38 DM mehr (260 ÖS).
Interessant ist übrigens, dass auf der Rückseite die Bearbeitungskosten für die Wahrsagung mit 29 DM (220 ÖS) angegeben sind.

Mit dem Fragebogen erstellt man dann ein Schmalspur-Psychogramm, das dem Cold Reader sein Leben erleichtert.

Zum Abschluss noch der beigelegte "Jahr 2000 Flyer", der nur als mega-panne beschrieben werden kann.

Cover

Inhalt

Chris existiert auch heute noch, hier seine Website.
Das Thema Wahrsager im GWUP-Blog findet Ihr hier.

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NACHTRAG Januar 2015: Da dieser Artikel immer noch regelmäßig Gegoogelt wird, würde ich mich über Eure Kommentare freuen. Warum habt Ihr Gegoogelt? Hab Ihr Erfahrungen gemacht die Ihr Teilen wollt? Gibt es etwas neues zu diesem Thema?